Leben ist Bewegung
Es kommt nicht darauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird!
Die Bevölkerungspyramide steht Kopf und der Pflegenotstand signalisiert: Wir werden immer älter. Das hat für uns Konsequenzen: Denn die Evolution hat unseren Körper nur für eine Lebensspanne von etwa 50–60 Jahren „gebaut“.
Und bis vor gut 100 Jahren war dies auch noch gültig, kaum ein Mensch wurde älter. Aber durch den technischen Fortschritt und soziale Errungenschaften wurde unsere Lebensweise derart verbessert, dass wir unser evolutionäres Verfallsdatum weit hinausschieben können. Eine gute Nahrungsversorgung und medizinischer Fortschritt lassen uns immer älter werden – im Schnitt dürfen die 2000er-Jahrgänge damit rechnen gut 80 Jahre alt zu werden. Trotzdem tickt die Uhr der Evolution in uns erbarmungslos hinunter und unser Körper verschleißt. Wie können wir diesen Prozess aufhalten, verzögern, stoppen? David Ringel, Leiter des Reha-Sport, gibt einige Tipps, wie man lange fit und gesund bleiben kann:
„Unser Körper funktioniert simpel und ist auf Bewegung ausgelegt. Bewegungsmangel führt deshalb zu Einschränkungen, die im Alter zunehmen. Darum ist mein wichtigster Tipp auch ein Klassiker: Durch vielfältige Bewegung – gerade im Alltag – bleiben wir mobil. Dies liegt in unserer eigenen Verantwortung.“
Um dem Abbauprozess entgegenzuwirken sollten wir möglichst viele Bewegungsmuster abrufen, nicht nur einseitig Muskelgruppen trainieren, das macht mehr Spaß und motiviert. Der TSC hält gerade für ältere Sportler ein breites Angebot zur sportlichen Betätigung bereit. Neben dem Kraft-Club 55+ und Fit Senioren oder Pump für die S-Klasse (alle Angebote finden Sie auf unserer Internetseite) gibt es auch mit dem Reha-Sport, Orthopädie und Herzsport Kurse, die Vorschädigungen lindern können. Mannschaftssportarten wie Faust- und Prellball und Handtennis bringen zudem Spaß in der Gruppe und erweitern die Bewegungsmuster. Senioren können aber auch mit „sanften Sportarten“ wie Yoga, Tai Chi oder Faszien-Training ihren Körper beweglicher machen.
Vielfalt statt Einfalt
„Älteren Sporteinsteigern rate ich zu möglichst vielfältigen Bewegungsmustern, die Kraft, Mobilität und Koordination trainieren. Ganz wichtig ist, dass Sportler auf ihren Körper hören. Auf Belastungen müssen auch wieder Ruhephasen folgen, denn Training ist Stress für den Körper. Das gilt auch im Alltag. Die durch das Training gesetzten Reize müssen angemessen bleiben.“
Besondere Bedeutung kommt da der Regelmäßigkeit des Trainings zu. Statt ab und zu mal kräftig „reinzuhauen“ ist moderates Training zwei- bis dreimal wöchentlich wesentlich effektiver und gesünder. Der Beitritt zu einer Sportgruppe kann da sehr hilfreich sein. Denn im Alter schlafen häufig nicht nur die Bewegungen, sondern auch die sozialen Kontakte ein. „Gemeinsam Sport treiben motiviert und macht Spaß!“
Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, im Alter unter den vielfältigen Folgen der Bewegungsarmut wie Diabetes, orthopädische Probleme wie Rückenschmerzen oder den Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, rät Ringel: „Legen Sie in jungen Jahren schon die Basis für die Fitness im Alter! Versuchen Sie sich vielfältige Bewegungsmuster durch verschiedene Sportarten anzueignen und Ihre Körperwahrnehmung zu schulen.“ Dann können wir bewegt älter werden.