Der Sport in NRW ist auf dem Vormarsch!
TSC Vorstandsvorsitzender zu Besuch im Düsseldorfer Landtag
Auf der Agenda der Landesregierung steht der Sport mit neuen Projekten und Maßnahmen im Fokus. Für Staatssekretärin Andrea Milz sind die Ziele für die nächsten Jahre klar: Die Modernisierung der Sportstätten, die Stärkung des Ehrenamts, schlankere Förderverfahren und der Abbau von Bürokratie. Über eine bisher einzigartige Förderung kann sich die Sportvereinslandschaft in NRW freuen.
Am 30. Oktober 2018 kam mit dem Beschluss über das Sportstättenförderprojekt „Moderne Sportstätte 2022“ ein deutliches Signal an die Sportvereine in NRW. Für die notwendigen Investitionen stehen bis zum Jahr 2022 300 Millionen Euro bereit. Der Landessportbund berichtet, dass „von der Förderung über Zuschusszahlungen speziell die rund 7.000 vereinseigenen Sportanlagen in NRW profitieren sollen“. LSB Präsident Schneeloch äußert sich über das
Programm höchst zufrieden: „Der Beschluss ist ein großartiger Moment für unsere Sportvereine, die so viel für die Gesellschaft leisten. Sie brauchen zeitgemäße Sportstätten und sind dafür auf öffentliche Förderung angewiesen.“
TSC Vorstandsvorsitzender Alexander Kiel: „Die Ausrichtung des Programms ist auch ein klares Signal und eine Ermutigung für alle Vereine, die wie der TSC Eintracht, überwiegend selbst für ihre Sportinfrastruktur sorgen und damit die öffentlichen Haushalte in erheblichem Maße entlasten.“
Innerhalb der nächsten Monate sollen die Förderrichtlinien in Zusammenarbeit mit den Verbänden, Bünden und ausgewählten Vereinen beraten und anschließend vom Landtag beschlossen werden. Als Sportvereinsvertreter wird sich auch TSC Vorstandsvorsitzender Alexander Kiel mit einbringen. Mitverantwortlich für das Programm zeichnet sich auch Jens Nettekoven, der sportpolitische Sprecher der CDU Landtagsfraktion in Düsseldorf.
Für das TSC Vereinsmagazin nahm sich der Landtagsabgeordnete aus Remscheid eine Stunde Zeit, um sich gemeinsam mit Alexander Kiel über die aktuelle Situation und zukünftige Themenschwerpunkte aus der Sportvereinswelt auszutauschen.
Es ist 13.15 Uhr, Nettekoven betritt den Besprechungsraum E6 B90 im obersten Stockwerk des Landtags. Keine Minute zu spät. Seine Figur ist sportlich, er trägt einen dunkelblauen Anzug mit einer schmalen braunen Krawatte und ist gut gelaunt. Seine Zeit ist knapp bemessen, um 16.00 Uhr wird er selbst am Rednerpult stehen und wieder seine Stimme für den Sport erheben.
„Die Lobbyarbeit des Sports ist in unserer Gesellschaft immer noch ausbaufähig, obwohl jeder weiß, welche Leistungen er Tag für Tag für die Gesellschaft bringt.“
Schon nach wenigen Sätzen merkt man: Sport ist sein Herzensthema. Er hört zu, gibt Anregungen, und wünscht sich, dass der Sport allgemein in Deutschland seine Interessen noch stärker in die Öffentlichkeit trägt. „Die Lobbyarbeit des Sports ist in unserer Gesellschaft immer noch ausbaufähig, obwohl jeder weiß, welche Leistungen er Tag für Tag für die Gesellschaft bringt.“
Ein Mann, der weiß, wovon er spricht. Als Sportler schaffte er es in die 2. Ringer-Bundesliga, seit 2014 ist er als Präsident des Ringerverbands in NordrheinWestfalen aktiv. „So weiß ich aus eigener Erfahrung, wie umfangreich und kompliziert ein Förderantrag maximal sein darf, ohne das Ehrenamt zu überfordern“, gibt er zu Protokoll. Er hofft daher auch, dass für das 300 Mio. Investitionsprogramm einfache, transparente und gerechte Förderrichtlinien gefunden werden. Großsportvereine nimmt er als professionelle Partner und Innovationsmotor im organisierten Sport wahr. Dabei betont er, dass es gelingen muss, möglichst die gesamte Bandbreite der Sportvereinsgrößen von den aufgelegten Förderprogrammen partizipieren zu lassen.
Sein Engagement begründet er damit, dass er von seiner Sportart schon in Kinder- und Jugendjahren enorm profitiert hat. Teamgeist, Fairplay und auch der Umgang mit Sieg und Niederlage – Dinge, für die es sich lohnt, sich heute in unserer Gesellschaft einzusetzen.
Dabei nimmt er auch bei den aktuellen Herausforderungen des Sports kein Blatt vor den Mund. „In den Grundschulen herrscht ein großer Lehrermangel, insbesondere beim Sportunterricht, und die Schere zwischen motorisch starken und schwachen Kindern klafft auch weiter auseinander.“ Keine Probleme, die sich schnell lösen lassen.
Er blickt dennoch optimistisch in die Zukunft und ist ein Befürworter von neuen, innovativen Veranstaltungsformaten. Das Ziel sei, den Sportunterricht in den Schulen weiter zu stärken, denn hier komme es meist zum ersten Kontakt mit einer Sportart, sagt er. Ein Programm, was ihn zuletzt begeistert hat? Die „NRW Youngstars“ – ein Schulvergleichswettkampf in der dritten und vierten Klasse, der vor allem darauf setzt, die Strukturen vor Ort zu beachten und die Schulleitungen und weitere Institutionen wie Sportvereine einbindet.
Neben der Arbeit an der Basis des Sports ist Nettekoven auch durchaus offen für sportliche Großprojekte. Olympische Spiele 2032 oder auch 2036 in der Region Rhein-Ruhr könne er sich sehr gut vorstellen. „Ich würde es absolut begrüßen. Der Flair von Olympia ist einmalig und begeistert Menschen rund um die Welt.“ Wichtig sei aber, „nicht die Bodenhaftung zu verlieren und aus den vielen Fehlern der Vergangenheit zu lernen.“ Er orientiere sich lieber an positiven Beispielen, wie die Spiele 1984 in Los Angeles, denen das seltene Kunststück gelang, sogar Gewinne zu
erzielen.
Alexander Kiel zeigte sich nach dem Treffen sehr zufrieden: „Das Gespräch zeigt uns, dass wir wahrgenommen und mit unseren Problemen verstanden werden. Eine Begegnung auf Augenhöhe, ganz im Sinne des Fair-Plays!“