Das Ende von Staub und Schlamm
Rote Asche prägte noch vor zehn Jahren das Dortmunder Stadtbild. Heute muss man schon genau suchen, um noch einen der staubigen Fußballplätze zu finden.
KORK STATT PLASTIK
Mit dem Bau drei neuer Kunstrasenplätze investierte der TSC nicht nur in optimale Trainingsbedingungen, für die er bereits bekannt war, sondern auch in Umweltschutz. Statt mit Kunststoff verfüllte der Verein die Plätze mit Korkgranulat – eine mutige Entscheidung zur damaligen Zeit, da kein anderer Verein in Deutschland diese Methode wählte und viele Zweifler noch überzeugt werden mussten. Acht Jahre später kann die Vereinsführung getrost sagen, richtig entschieden zu haben. Der TSC Eintracht nahm eine Vorreiterrolle ein und wird nun bei neuen Bauprojekten zu Rate gezogen. Nicht nur, weil die EU ein Verbot des Kunststoffgranulats angekündigt hat, sondern auch weil durch ein erhöhtes Umweltbewusstsein der Bevölkerung das Korkgranulat Interesse weckt. Der Vorteil: Die Gewinnung und Verarbeitung steht von A bis Z im Einklang mit der Natur; Kork ist geruchlos und kühler als das Material bisheriger Kunstrasenplätze. Die positiven Eigenschaften lassen ferner den Unterschied zwischen Naturrasen- und Kunstrasenfeld nahezu vergessen.
» Der TSC Eintracht nahm eine Vorreiterrolle ein und wird nun bei neuen Bauprojekten zu Rate gezogen«
REGENWASSER STATT TRINKWASSER
Aber nicht nur mit der Verfüllung des Rasens unterstrich der TSC Eintracht Dortmund seine Ambitionen als umweltfreundlicher und innovativer Großsportverein. Mit einer Regenwasserzisterne wurde auch der Leitungswasserverbrauch kräftig gesenkt. Denn die Sammelbehälter werden seither mit Niederschlagswasser vom Dach des TSC gefüllt, um damit den damaligen Rasenplatz und heute den neuen Hockey- und Lacrosseplatz zu bewässern. In diesem Jahr werden die Flutlichter durch
energiesparende LED-Leuchten ausgetauscht. Zur Eröffnungsfeier der Kunstrasenplätze hielt die Baufirma „lodenkemper“ im Mai 2013 ein ganz besonderes Geschenk bereit. Herr Cohrs, Bauleiter des Projekts, überreichte
nämlich das FIFA 2-Star-Zertifikat an den Verein und erklärte: »Die FIFA zeichnet ausschließlich Kunstrasenplätze aus, die allerhöchsten Qualitätsanforderungen des Fußballs entsprechen und damit sogar als Austragungsort für internationale Fußballspiele genutzt werden dürfen. Damit ein Kunstrasen dieses Zertifikat erhält, muss er umfangreiche Tests sowohl im Labor als auch auf dem Feld durchlaufen.« Wenn auch auf Asche legendäre Spiele ausgetragen wurden und damalige Spieler wahrscheinlich eine Hass-Liebe zum Platz entwickelt haben, vermisst wohl niemand mehr den Staub und Schlamm. Besonders den Eltern bleiben heute einige Waschgänge erspart.