Das Große im Kleinen erkennen
von Ludger Müller
Beim ersten gemeinsamen Talentwerktag von TSC Eintracht und VfL Bochum durfte der Nachwuchs zeigen, was er drauf hat.
Ehrenwort, es hat geregnet! Doch obwohl sich die Macher des ersten TSC Talentwerktages mit diesem äußerst exotischen Wetterphänomen konfrontiert sahen, dachte auf dem Kunstrasen keiner ans Nachlassen.
Aber schließlich ging es Anfang November ja auch darum, das eigene fußballerische Können unter Beweis zu stellen. Zwei Monate zuvor hatte man die Veranstaltungspremiere gemeinsam mit dem VfL Bochum beschlossen und so die Anfang des Jahres besiegelte Kooperation der beiden Clubs weiter mit Leben gefüllt. Seither konnten sich Nachwuchskicker von der U8 bis zur U12 auf den Websites der zwei Vereine für den 11.11. anmelden und auf einen Tag freuen, bei dem ein Team renommierter Trainer viel Wert auf Spaß und Spielfreude legt, aber zugleich punktgenau für sportliche Herausforderungen sorgt. Mit entsprechendem Engagement gingen die jungen Fußballer ans Werk, und auch an Ambitionen mangelte es vielerorts nicht. „Bis zur WM war Fußball noch eine Sache von vielen. Heute stehen wir mit Fußball auf, gehen damit ins Bett und unterhalten uns beim Essen über nichts anderes“, gab der Bochumer Vater eines der Kleinsten schmunzelnd zu Protokoll. Noch kickt sein Sprössling für den Club, bei dem einst Yildiray Bastürk das Kicker-ABC erlernte, aber das ist schließlich schon ein paar Jährchen her. Sollte Sohnemann eines Tages einen Karriere-Turbo zünden, würde er ihm jedenfalls keine Steine in den Weg legen.
Und lag auch bei anderen der fünfunddreißig Teilnehmer der Fokus noch eher auf dem Spaß am Bewegen und Dazulernen: Motiviert waren ausnahmslos alle, die sich da über den grünen Rasen bewegten. Die Trainer ihrerseits hatten nicht nur ein Konzept entwickelt, bei dem sich spielerische Elemente mit technischen Anforderungen verzahnten, sie schauten auch genau hin. Gehört es doch zur Idee des Talentwerktages, dass alle teilnehmenden Mädchen und Jungen im Anschluss eine individuelle Rückmeldung seitens der Clubs erhalten- plus, im optimalen Falle, die Einladung, ihr Talent künftig dem Verein zur Verfügung zu stellen. Ein- bis zweimal jährlich, so TSC-Fußballkoordinator Karl Lengefeld, soll die Talentsichtung ab jetzt allen vom Fußballvirus infizierten Kids zwischen 7 und 12 Jahren angeboten werden. Zumindest ums Wetter, so viel wurde im November deutlich, muss man sich bei der Eintracht in diesem Zusammenhang kaum Gedanken machen. Nass bis auf die Knochen nämlich gewährten die Übungsleiter beim Abpfiff einen kleinen Witterungsbonus. Auf Seiten der Kinder, so hatte man den Eindruck, wäre indes niemand auf die Idee gekommen, auch nur auf die Uhr zu blicken.