Früher ein Kinderspielzeug, heute ein Fitnessgerät: Der Hula Hoop-Reifen ist in diesem Jahr zu einem echten Sporttrend geworden.

Wer nicht alleine zu Hause die Hüften kreisen will oder noch etwas Hilfestellung bei den ersten Versuchen braucht, ist beim Hula Hoop Kurs des Fachbereichs Group Fitness genau richtig. »Am Anfang geht es darum, den Körper einmal von unten nach oben zu scannen«, sagt Trainerin Jill. Dabei erklärt die 30-Jährige zum Beispiel, welcher Fuß beim Hullern vornesteht und was Hüfte und Bauch eigentlich genau machen. »Das nenne ich dann immer gerne den Michael Jackson«, sagt Jill und kippt zur Erklärung das Becken vor und zurück. »Der Bauch wird dabei die ganze Zeit angespannt.«

Die Basics des Hula-Hoops lernen Teilnehmer*innen im Anfänger-Kurs am Montag. Dort kann man sich langsam an die Hula-Welt herantasten. Einen eigenen Reifen braucht man dafür nicht: »Wir haben hier ganz verschiedene Modelle zur Auswahl, bei denen sich jeder mal durchprobieren kann«, sagt Jill. Im Kurs kann also auch jede*r für sich herausfinden, welches der optimale Reifen für zu Hause ist. In den Kursen von Jill wird schnell klar: Hullern ist ein richtiges Fitnesstraining. Die tiefsitzende Bauchmuskulatur wird beansprucht und die Hüfte muss ordentlich mitarbeiten.

»Ich achte bei meinem Training auch immer darauf, dass es ganzheitlich ist«, erklärt Jill. So gehören auch Kniebeugen

und Armübungen während des Hullerns in ihrer Stunde dazu. Ebenso ist das Aufwärmen und Mobilisieren vor dem Training wichtig.

Für alle, die den Reifen nicht direkt beim ersten Mal oben halten können, hat Jill eine gute Nachricht: »Beim Hullern gibt es sehr schnell Fortschritte. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie jeder seine eigenen Erfolgserlebnisse hat«. Bei Fortgeschrittenen wird dann zum Beispiel auch mal in die andere Richtung gehullert oder eine Drehung eingebaut.

Jill selbst hat das Hullern erst durch ihre Tätigkeit als Trainerin beim TSC für sich entdeckt. »Ich habe dann mein eigenes Trainingskonzept zusammengestellt und jetzt auch für verschiedene Schwierigkeitsstufen erweitert.« Mit einer Trainingseinheit pro Woche ist sie während des Lockdowns gestartet, mittlerweile leitet sie drei Termine, die alle gut besucht sind.

Neben dem Anfänger-Training am Montag gibt es noch ein Training für alle donnerstags und einen Kurs für Fortgeschrittene am Freitag. Dort baut das Training vor allem auf einzelnen Intervallen auf. Bestimmte Voraussetzungen muss man für den Kurs nicht erfüllen. »Das Schöne am Hullern ist: Es ist ein Sport für alle. Mit etwas Übung kann das jeder«, sagt Jill. Sowohl Männer als auch Frauen machen bei ihren Kursen mit – ganz unterschiedlichen Alters. »Ich finde schön, wie durchmischt die Gruppe hier ist«, sagt Teilnehmerin Christine Tinnefeld. Sie ist zum dritten Mal dabei und war schnell überzeugt. »Nach dem ersten Mal hatte ich den Bauchmuskelkater meines Lebens «, sagt sie lachend. »Beim zweiten Mal war es direkt schon besser«. Deshalb gibt es für sie jetzt auch einen eigenen Hula Hoop-Reifen zu Weihnachten.

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